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Theodor Storm schrieb die Novelle Der Schimmelreiter,
die 1888 veröffentlicht wurde. Darin wird nach einigen Querelen Hauke
Haien, Sohn eines Kleinbauern, zum Deichgrafen, obwohl es ihm
standesgemäß nicht zustehen würde.
Als Kind hat Hauke Haien viel Zeit am Deich verbracht und dabei das Meer
und die Deiche beobachtet, woraus bei ihm die Idee einer neuen
Deichform entstand. Er besitzt einen Schimmel, der den Dorfbewohnern
unheimlich erscheint, denn er soll das wiederbelebte Pferdeskelett von
einer verlassenen Hallig sein. Nachdem Hauke Haien zum Deichgrafen wird
setzt er eine neue Deichform in die Tat um, wobei der Deich zum Meer hin
flacher verläuft. Diesen setzt er vor einen Teil des alten Deiches,
wodurch ein neuer Koog entsteht. An beiden Seiten des neuen Deiches
verläuft weiter der alte Deich, der aber von Hauke Haien vernachlässigt
wird.
Einige Jahre später bei einer sehr schweren Sturmflut bricht der alte
Deich, wobei auch seine Frau Elke und die Tochter Wienke vom Wasser
mitgerissen werden und dabei ums Leben kommen. Daraufhin stürzt sich
auch Hauke Haien mit seinem Schimmel mit dem Ausruf „Herr, Gott, nimm
mich, verschon' die anderen!“ ,ins Wasser.
Einer Legende nach soll immer bei einer Sturmflut - Gefahr der Schimmelreiter auf seinem Schimmel auf dem Deich zu sehen sein.
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Husum ist Theodor Storms
"Graue Stadt am Meer" aus dem Gedicht :
Die Stadt
Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.
Es rauscht kein Wald, es schlägt im
Mai
Kein Vogel ohn Unterlaß;
Die Wandergans mit hartem Schrei
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.
Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.
Theodor Storm, 1851
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